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Berufskrankheiten im Rettungsdienst

Im Rettungsdienst lauern eine ganze Reihe von Gesundheitsgefahren. Sie können durch ein einzelnes Ereignis oder jahrelange Einwirkung dazu führen, dass Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und Notfallsanitäter ihren geliebten Beruf für längere Zeit oder dauerhaft nicht mehr ausüben können.

Durch Berichte in verschiedenen Medien häufen sich in den letzten Monaten die Fragen zum Thema Berufskrankheiten im Rettungsdienst und der Notwendigkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Die wichtigsten Fragen und Antworten soll euch dieser Artikel beantworten.

Welche für den Rettungsdienst relevanten Berufserkrankungen sind anerkennungsfähig?

Berufskrankheiten sind alle Krankheiten, die in der Berufskrankheiten-Liste (Anlage 1 zur Berufskrankheitenverordnung, siehe hier) aufgeführt sind. Dies sind aktuell 82 verschiedene Erkrankungen. Für Beschäftigte im Rettungsdienst sind insbesondere folgende Erkrankungen relevant:

  • Erkrankungen der Lendenwirbelsäule (Ziffern 2208 und 2210),
  • Hauterkrankungen (Ziffer 5101) und
  • Infektionserkrankungen (Ziffer 3101).

Wie kannst du eine Berufskrankheit anerkennen lassen?

Wenn du eine Berufserkrankung geltend machen möchtest, liegt die Beweispflicht komplett bei dir. Du musst dem Sozialversicherungsträger, deiner Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse, nachweisen, dass du durch eines oder mehrere Ereignisse an einer für den Rettungsdienst relevanten Berufserkrankungen erkrankt bist.

Dazu solltest du das oder die Unfallereignisse dokumentiert haben, zum Beispiel durch Einträge im Verbandbuch oder eine ausreichend konkrete und nachvollziehbare Unfallanzeige.

Die Anzeige einer Berufskrankheit kannst du zusammen mit deinem Hausarzt, behandelnden Facharzt oder zum Beispiel auch eurem Betriebsarzt erstellen. Sie wird dann den zuständigen Unfallversicherungsträger geschickt.

Im Anschluss beginnt der Unfallversicherunsträger mit seiner Prüfung und fordert hierzu in der Regel weitere Nachweise an oder veranlasst weitere Untersuchungen.

Welche Leistungen kannst du von der Berufsgenossenschaft erwarten?

Bei anerkannten Berufserkrankungen bietet die Berufsgenossenschaft eine Reihe von Leistungen an. Diese Leistungen zielen zuerst einmal darauf ab, die Gesundheit wiederherzustellen. Sollte dies nicht möglich sein, unterstützt dich die BG bei einer Umschulung.

Folgende Leistungen kann die Berufsgenossenschaft hierzu erbringen:

  • Heilbehandlung und Rehabilitation (Medizinische Rehabilitation),
  • Teilhabe am Arbeitsleben (Berufliche Rehabilitation),
  • Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft (Soziale Rehabilitation),
  • Pflege,
  • Persönliches Budget und
  • Geldleistungen.

Kannst du trotz aller Unterstützung gar nicht mehr oder nur noch teilweise arbeiten und hast somit einen kleineren oder größeren Einkommensverlust, kann die BG dir eine Rente zuerkennen.

Wie hoch ist die durchschnittliche Rente, die du von der BG erwarten kannst?

Die Rentenhöhe wird auf der Grundlage deines Jahresarbeitsverdienstes und der Minderung deiner Erwerbsfähigkeit berechnet.

Um eine Vorstellung von der durchschnittlich gezahlten Rente zu bekommen, kann man die Summe der gezahlten Renten durch die Anzahl der Rentenempfänger teilen. 2022 bezahlten alle Unfallversicherungen zusammen rund 4,4 Mrd. Euro (genau 4.423.934.599 Euro) an 621.231 Versicherte. Die durchschnittliche Rente betrug 2022 somit 7.121 Euro pro Versichertem pro Jahr bzw. 593 Euro pro Monat.

Vorteile einer Berufsunfähigkeitsversicherung für dich

Wenn du dauerhaft oder auch nur für eine gewisse Zeit im Rettungsdienst arbeiten möchtest, bietet dir eine maßgeschneiderte Berufsunfähigkeitsversicherung eine Reihe von Vorteilen:

  • Du kannst genau die monatliche Rente absichern, die du zum Leben brauchst.
  • Deine BU zahlt die Rente immer dann, wenn du deinen zuletzt ausgeübten Beruf für mindestens sechs Monate nicht mehr machen kannst – unabhängig davon, ob ein Unfall, eine Berufserkrankung oder eine sonstige Erkrankung der Grund dafür ist.
  • Du bist nicht nur während deines Dienstes und dem Weg von und nach zu Hause versichert, sondern auch in deiner Freizeit, bei deinen Hobbies etc.

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, und deine Arbeitskraft als RS, RA oder NotSan umfassend und günstig absichern möchtest, dann schau auf unserer Seite zur Berufsunfähigkeitsversicherung rein oder vereinbare direkt eine Online-Beratung passend zu deinem Dienstplan!

Gesundheit im Rettungsdienst

Das Rettungsfachpersonal ist in seinem alltäglichen Berufsleben großen Belastungen ausgesetzt. Besonders dem Rücken wird einiges abverlangt, was letztendlich zu einer Berufsunfähigkeit und somit einem verfrühten Renteneintritt führen kann. Und auch das Thema Übergewicht spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, wie lange Rettungssanitäter und NotSan tatsächlich arbeitsfähig sind.
Wie es zu diesen Problemen im Rettungsdienst kommt und was du dagegen unternehmen kannst, erfährst du hier.

Rückenschmerzen, die berufsunfähig machen

Vergleichen wir das Rettungsdienstpersonal mit den restlichen Einwohnern Deutschlands, wird ersichtlich, dass bei dieser Berufsgruppe das Auftreten einer Muskel-Skelett-Erkrankung deutlich höher ist (Quelle: Sicherer Rettungsdienst). Doch womit hängt das genau zusammen?

Ursachen für Rückenschmerzen im Rettungsdienst

  1. Anforderungsprofil für den Beruf wird nicht erreicht: Häufig beginnt das Problem bereits zu Beginn der Karriere. Junge Menschen steigen in den Rettungsdienst ein, obwohl ihre individuelle körperliche Leistungsfähigkeit nicht den Anforderungen des Rettungsdienstalltags entspricht. Denn schließlich sind manche Personen rein anatomisch einfach nicht dafür gemacht, nachts um drei Uhr eine 150 Kilogramm schwere Person aus dem fünften Stock die Treppe hinunterzutragen.
  2. Körperliche Dauerbelastung:  Tagtäglich wird das Rettungsdienstpersonal körperlich stark gefordert. Patienten müssen vom Boden angehoben, von einem Bett auf die Trage umgelagert oder in einem Tragetuch beziehungsweise in einer Vakuummatratze die Treppe hinuntergebracht werden. Das geht ganz schön auf den Rücken! Es kann wenig ergonomisch vorgegangen werden, da es die räumlichen Umstände oft nicht zulassen. Obendrein steigt das Körpergewicht der Patienten im Schnitt immer weiter an, was eine zusätzliche Belastung für die Mitarbeiter des Rettungsdienstes darstellt.
  3. Fehlende Hilfsmittel: Leider kommt es immer wieder vor, dass rückenschonende Hilfsmittel auf bestimmten Rettungswachen nicht vorhanden sind, oder diese aufgrund von Zeitmangel nicht eingesetzt werden.
  4. Fehlende körperliche Fitness: Eine weitere Ursache für Rückenschmerzen beim Rettungsdienstpersonal ist das fehlende Muskelaufbau- und Ausdauertraining. Viele Notfallsanitäter zeigen nur wenig Motivation, ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Sei es, weil sie ihren Beruf bereits anstrengend genug finden oder sie darin keinen Nutzen sehen können. Im Gegensatz zu Feuerwehr oder Polizei organisieren die meisten Rettungsdienste auch keinen Dienstport und unterstützen somit die körperliche Fitness ihrer Mitarbeiter nicht aktiv.

Effektive Möglichkeiten, um den Rücken zu schützen

  1. Hilfsmittel einsetzen: Du hast ein Rollbrett zur Hand? Du hast einen Raupenstuhl zur Verfügung, um Patienten die Treppe hinunterzubringen? Wunderbar, dann benutze diese Hilfsmittel! Mache nichts, das deiner Gesundheit schadet, nur weil es im Moment vielleicht praktischer, schneller oder einfacher erscheint. Denn auf lange Sicht gesehen, wird sich der Einsatz von Hilfsmitteln bei der Arbeit immer positiv auf deinen Rücken auswirken.
  2. Nutze die vorhandene Manpower: Natürlich kommt es vor, dass du nur zu zweit am Einsatzort bist und keine Verstärkung in der Nähe ist. Doch häufig sind auch Praktikanten, ein NEF-Fahrer oder das Feuerwehrpersonal mit vor Ort. Nutze diese Manpower und lasse dir beim Tragen, Heben, Umlagern etc. helfen, um die Belastung auf deinen Rücken deutlich zu reduzieren.
  3. Werde aktiv: Versuche, so fit wie möglich zu bleiben. Stelle dir ein Übungsprogramm für deinen Rücken zusammen, das du regelmäßig durchführst. Hast du keine Vorerfahrungen in diesem Bereich, wende dich an einen Trainer im Fitnessstudio oder Sportverein, oder lade dir eine Fitness-App herunter. Keine Sorge, du musst nicht zwei Stunden jeden Tag im Studio pumpen. Bereits kurze Einheiten können positive Auswirkungen auf deine Muskulatur haben. Mache dies besonders auch dann, wenn du noch keine Rückenschmerzen hast, um diesen effektiv vorzubeugen.
  4. Jährliche Schulung: Mitarbeiterschulungen sind ein gutes Mittel, um alle Rettungsdienstmitarbeiter mit wichtigen Informationen zu versorgen. Im Zuge dessen kann der korrekte Umgang mit Hilfsmitteln und Übungen zur Rückenkräftigung gelernt werden.

Berufsunfähigkeitsversicherung im Rettungsdienst

Trotz aller Präventionsmaßnahmen kommt es dennoch vor, dass der Rücken so weit geschädigt ist und die Person nicht bis zum Rentenalter arbeiten kann. Aufgrund dieses Risikos ist es absolut empfehlenswert, eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Rettungsdienst (BU-Versicherung) abzuschließen. Und dabei helfen wir dir gerne! Alle wichtigen Informationen zum kostenlosen Download findest du hier. Oder tritt ganz einfach direkt mit uns in Verbindung, um dich über diese Versicherung ausführlich von uns beraten zu lassen.

Übergewicht, das zu einer Berufsunfähigkeit im Rettungsdienst führt

Neben Rückenschmerzen ist ein zu hohes Körpergewicht ein weiterer entscheidender Faktor, der berufsunfähig machen kann. Denn mehr als die Hälfte der Rettungskräfte bringen zu viele Kilos auf die Waage (Quelle: Sicherer Rettungsdienst). Warum sind aber besonders RS und NotSan so häufig davon betroffen und welche Maßnahmen können getroffen werden, um dies zu vermeiden?

Ursachen für Übergewicht im Rettungsdienst

  1. Unregelmäßige Mahlzeiten: Du wolltest gerade mit deinem Mittagessen beginnen und in diesem Moment geht der Alarm? Diese Situation ist für Notfallsanitäter keine Seltenheit. Bei hohem Einsatzaufkommen kann es vorkommen, dass über mehrere Stunden keine richtige Mahlzeit zu sich genommen werden kann und stattdessen zwischendurch zu ungesunden schnellen Snacks gegriffen wird.
  2. Schichtdienst: Arbeiten in Schichten bedeutet immer Stress für deinen Körper. Vor allem Nachtschichten bringen deinen Hormonhaushalt ganz schön durcheinander. Unter anderem sinkt das Hormon Leptin, was auch als Sattmacher bekannt ist. Besitzt du davon zu wenig, wirst du schneller wieder Hunger bekommen. Isst du etwas in der Nacht, schnell dein Blutzucker nach oben und benötigt längere Zeit, um erneut abzusinken. Die Freisetzung von Insulin ist deutlich verzögert, was über die Jahre das Risiko erhöht, an Diabetes zu erkranken und Übergewicht zu entwickeln.
  3. Stress: Im Rettungsdienst bist du hohem psychischen und physischen Stress ausgesetzt. Als Folge dessen schüttet dein Körper das Stresshormon Cortisol aus. Kurzfristig ist dies auch sinnvoll, da es deinen gesamten Körper aktiviert und dich einsatzbereit macht. Auf lange Sicht gesehen, kann es jedoch zu einer Insulinresistenz und vermehrter Fetteinlagerung in den Zellen kommen.

Die Auswirkungen von Übergewicht

Die negativen Folgen von Übergewicht sind äußerst vielfältig und können wie folgt aussehen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Arteriosklerose, Herzinfarkt, Bluthochdruck),
  • Stoffwechselerkrankungen (Diabetes, Gicht),
  • Gelenkerkrankungen (Knie-, Hüftarthrose),
  • Schlafstörungen,
  • Krebserkrankungen,
  • Atemerkrankungen,
  • Depressionen,
  • Organerkrankungen mit z. B.Verdauungsproblemen etc.

Präventionsmöglichkeiten, um Übergewicht vorzubeugen

  1. Bereite deine Mahlzeiten vor: Anstatt jeden Tag zu bestellen, solltest du dir dein Essen vorkochen und mitnehmen. Auf diese Weise kannst du dich für eine gesunde Ernährung entscheiden und fettige Speisen vermeiden. Fokussiere dich dabei am besten auf Mahlzeiten, die auch kalt gut schmecken, falls ein Einsatz dazwischen kommen sollte.
  2. Gesund bestellen: Musst du doch einmal Essen bestellen, solltest du nicht zu Burger, Pommes & Co greifen, sondern dich für die gesunden Alternativen auf der Speisekarte entscheiden. Das muss nicht immer Salat sein, von dem du im Zweifelsfall nicht satt wirst. Viele Restaurants bieten auch leckere Gemüse- oder fettarme Hühnchengerichte an.
  3. Nachts richtig essen: Hast du Nachtschicht, solltest du nicht wie am Tag essen, da dein gesamter Stoffwechsel anders abläuft. Esse weniger fettig und keine Süßigkeiten oder salzige Snacks. Fokussiere dich auf gesunde Speisen, die leicht verdaulich sind. Achte außerdem darauf, ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser zu dir zu nehmen. Häufig wird Durst mit Hungergefühl verwechselt und etwas gegessen, anstatt mehr zu trinken.
  4. Viele kleine Mahlzeiten: Egal, ob tags oder nachts: Vermeide üppige Speisen. Die machen dich nicht nur müde, sondern lassen deinen Blutzucker auch zu sehr ansteigen. Der anschließende rasante Abfall kann wiederum zu Heißhungerattacken und erneuter Nahrungsaufnahme führen.
  5. Schließe eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Rettungsdienst ab:  Neben der grundsätzlichen Vermeidung von Übergewicht ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für jeden NotSan absolut empfehlenswert. Denn sollte aufgrund von Adipositas und seinen Folgeerkrankungen der Fall eintreten, dass du nicht mehr in der Lage bist zu arbeiten, wirst du mithilfe der BU weiterhin deinen Lebensunterhalt bestreiten können. Kontaktiere uns hier, um mehr über die Berufsunfähigkeitsversicherung im Rettungsdienst zu erfahren und für die Zukunft abgesichert zu sein.

Quellenangaben: