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Gesundheit im Rettungsdienst

Das Rettungsfachpersonal ist in seinem alltäglichen Berufsleben großen Belastungen ausgesetzt. Besonders dem Rücken wird einiges abverlangt, was letztendlich zu einer Berufsunfähigkeit und somit einem verfrühten Renteneintritt führen kann. Und auch das Thema Übergewicht spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, wie lange Rettungssanitäter und NotSan tatsächlich arbeitsfähig sind.
Wie es zu diesen Problemen im Rettungsdienst kommt und was du dagegen unternehmen kannst, erfährst du hier.

Rückenschmerzen, die berufsunfähig machen

Vergleichen wir das Rettungsdienstpersonal mit den restlichen Einwohnern Deutschlands, wird ersichtlich, dass bei dieser Berufsgruppe das Auftreten einer Muskel-Skelett-Erkrankung deutlich höher ist (Quelle: Sicherer Rettungsdienst). Doch womit hängt das genau zusammen?

Ursachen für Rückenschmerzen im Rettungsdienst

  1. Anforderungsprofil für den Beruf wird nicht erreicht: Häufig beginnt das Problem bereits zu Beginn der Karriere. Junge Menschen steigen in den Rettungsdienst ein, obwohl ihre individuelle körperliche Leistungsfähigkeit nicht den Anforderungen des Rettungsdienstalltags entspricht. Denn schließlich sind manche Personen rein anatomisch einfach nicht dafür gemacht, nachts um drei Uhr eine 150 Kilogramm schwere Person aus dem fünften Stock die Treppe hinunterzutragen.
  2. Körperliche Dauerbelastung:  Tagtäglich wird das Rettungsdienstpersonal körperlich stark gefordert. Patienten müssen vom Boden angehoben, von einem Bett auf die Trage umgelagert oder in einem Tragetuch beziehungsweise in einer Vakuummatratze die Treppe hinuntergebracht werden. Das geht ganz schön auf den Rücken! Es kann wenig ergonomisch vorgegangen werden, da es die räumlichen Umstände oft nicht zulassen. Obendrein steigt das Körpergewicht der Patienten im Schnitt immer weiter an, was eine zusätzliche Belastung für die Mitarbeiter des Rettungsdienstes darstellt.
  3. Fehlende Hilfsmittel: Leider kommt es immer wieder vor, dass rückenschonende Hilfsmittel auf bestimmten Rettungswachen nicht vorhanden sind, oder diese aufgrund von Zeitmangel nicht eingesetzt werden.
  4. Fehlende körperliche Fitness: Eine weitere Ursache für Rückenschmerzen beim Rettungsdienstpersonal ist das fehlende Muskelaufbau- und Ausdauertraining. Viele Notfallsanitäter zeigen nur wenig Motivation, ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Sei es, weil sie ihren Beruf bereits anstrengend genug finden oder sie darin keinen Nutzen sehen können. Im Gegensatz zu Feuerwehr oder Polizei organisieren die meisten Rettungsdienste auch keinen Dienstport und unterstützen somit die körperliche Fitness ihrer Mitarbeiter nicht aktiv.

Effektive Möglichkeiten, um den Rücken zu schützen

  1. Hilfsmittel einsetzen: Du hast ein Rollbrett zur Hand? Du hast einen Raupenstuhl zur Verfügung, um Patienten die Treppe hinunterzubringen? Wunderbar, dann benutze diese Hilfsmittel! Mache nichts, das deiner Gesundheit schadet, nur weil es im Moment vielleicht praktischer, schneller oder einfacher erscheint. Denn auf lange Sicht gesehen, wird sich der Einsatz von Hilfsmitteln bei der Arbeit immer positiv auf deinen Rücken auswirken.
  2. Nutze die vorhandene Manpower: Natürlich kommt es vor, dass du nur zu zweit am Einsatzort bist und keine Verstärkung in der Nähe ist. Doch häufig sind auch Praktikanten, ein NEF-Fahrer oder das Feuerwehrpersonal mit vor Ort. Nutze diese Manpower und lasse dir beim Tragen, Heben, Umlagern etc. helfen, um die Belastung auf deinen Rücken deutlich zu reduzieren.
  3. Werde aktiv: Versuche, so fit wie möglich zu bleiben. Stelle dir ein Übungsprogramm für deinen Rücken zusammen, das du regelmäßig durchführst. Hast du keine Vorerfahrungen in diesem Bereich, wende dich an einen Trainer im Fitnessstudio oder Sportverein, oder lade dir eine Fitness-App herunter. Keine Sorge, du musst nicht zwei Stunden jeden Tag im Studio pumpen. Bereits kurze Einheiten können positive Auswirkungen auf deine Muskulatur haben. Mache dies besonders auch dann, wenn du noch keine Rückenschmerzen hast, um diesen effektiv vorzubeugen.
  4. Jährliche Schulung: Mitarbeiterschulungen sind ein gutes Mittel, um alle Rettungsdienstmitarbeiter mit wichtigen Informationen zu versorgen. Im Zuge dessen kann der korrekte Umgang mit Hilfsmitteln und Übungen zur Rückenkräftigung gelernt werden.

Berufsunfähigkeitsversicherung im Rettungsdienst

Trotz aller Präventionsmaßnahmen kommt es dennoch vor, dass der Rücken so weit geschädigt ist und die Person nicht bis zum Rentenalter arbeiten kann. Aufgrund dieses Risikos ist es absolut empfehlenswert, eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Rettungsdienst (BU-Versicherung) abzuschließen. Und dabei helfen wir dir gerne! Alle wichtigen Informationen zum kostenlosen Download findest du hier. Oder tritt ganz einfach direkt mit uns in Verbindung, um dich über diese Versicherung ausführlich von uns beraten zu lassen.

Übergewicht, das zu einer Berufsunfähigkeit im Rettungsdienst führt

Neben Rückenschmerzen ist ein zu hohes Körpergewicht ein weiterer entscheidender Faktor, der berufsunfähig machen kann. Denn mehr als die Hälfte der Rettungskräfte bringen zu viele Kilos auf die Waage (Quelle: Sicherer Rettungsdienst). Warum sind aber besonders RS und NotSan so häufig davon betroffen und welche Maßnahmen können getroffen werden, um dies zu vermeiden?

Ursachen für Übergewicht im Rettungsdienst

  1. Unregelmäßige Mahlzeiten: Du wolltest gerade mit deinem Mittagessen beginnen und in diesem Moment geht der Alarm? Diese Situation ist für Notfallsanitäter keine Seltenheit. Bei hohem Einsatzaufkommen kann es vorkommen, dass über mehrere Stunden keine richtige Mahlzeit zu sich genommen werden kann und stattdessen zwischendurch zu ungesunden schnellen Snacks gegriffen wird.
  2. Schichtdienst: Arbeiten in Schichten bedeutet immer Stress für deinen Körper. Vor allem Nachtschichten bringen deinen Hormonhaushalt ganz schön durcheinander. Unter anderem sinkt das Hormon Leptin, was auch als Sattmacher bekannt ist. Besitzt du davon zu wenig, wirst du schneller wieder Hunger bekommen. Isst du etwas in der Nacht, schnell dein Blutzucker nach oben und benötigt längere Zeit, um erneut abzusinken. Die Freisetzung von Insulin ist deutlich verzögert, was über die Jahre das Risiko erhöht, an Diabetes zu erkranken und Übergewicht zu entwickeln.
  3. Stress: Im Rettungsdienst bist du hohem psychischen und physischen Stress ausgesetzt. Als Folge dessen schüttet dein Körper das Stresshormon Cortisol aus. Kurzfristig ist dies auch sinnvoll, da es deinen gesamten Körper aktiviert und dich einsatzbereit macht. Auf lange Sicht gesehen, kann es jedoch zu einer Insulinresistenz und vermehrter Fetteinlagerung in den Zellen kommen.

Die Auswirkungen von Übergewicht

Die negativen Folgen von Übergewicht sind äußerst vielfältig und können wie folgt aussehen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Arteriosklerose, Herzinfarkt, Bluthochdruck),
  • Stoffwechselerkrankungen (Diabetes, Gicht),
  • Gelenkerkrankungen (Knie-, Hüftarthrose),
  • Schlafstörungen,
  • Krebserkrankungen,
  • Atemerkrankungen,
  • Depressionen,
  • Organerkrankungen mit z. B.Verdauungsproblemen etc.

Präventionsmöglichkeiten, um Übergewicht vorzubeugen

  1. Bereite deine Mahlzeiten vor: Anstatt jeden Tag zu bestellen, solltest du dir dein Essen vorkochen und mitnehmen. Auf diese Weise kannst du dich für eine gesunde Ernährung entscheiden und fettige Speisen vermeiden. Fokussiere dich dabei am besten auf Mahlzeiten, die auch kalt gut schmecken, falls ein Einsatz dazwischen kommen sollte.
  2. Gesund bestellen: Musst du doch einmal Essen bestellen, solltest du nicht zu Burger, Pommes & Co greifen, sondern dich für die gesunden Alternativen auf der Speisekarte entscheiden. Das muss nicht immer Salat sein, von dem du im Zweifelsfall nicht satt wirst. Viele Restaurants bieten auch leckere Gemüse- oder fettarme Hühnchengerichte an.
  3. Nachts richtig essen: Hast du Nachtschicht, solltest du nicht wie am Tag essen, da dein gesamter Stoffwechsel anders abläuft. Esse weniger fettig und keine Süßigkeiten oder salzige Snacks. Fokussiere dich auf gesunde Speisen, die leicht verdaulich sind. Achte außerdem darauf, ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser zu dir zu nehmen. Häufig wird Durst mit Hungergefühl verwechselt und etwas gegessen, anstatt mehr zu trinken.
  4. Viele kleine Mahlzeiten: Egal, ob tags oder nachts: Vermeide üppige Speisen. Die machen dich nicht nur müde, sondern lassen deinen Blutzucker auch zu sehr ansteigen. Der anschließende rasante Abfall kann wiederum zu Heißhungerattacken und erneuter Nahrungsaufnahme führen.
  5. Schließe eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Rettungsdienst ab:  Neben der grundsätzlichen Vermeidung von Übergewicht ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für jeden NotSan absolut empfehlenswert. Denn sollte aufgrund von Adipositas und seinen Folgeerkrankungen der Fall eintreten, dass du nicht mehr in der Lage bist zu arbeiten, wirst du mithilfe der BU weiterhin deinen Lebensunterhalt bestreiten können. Kontaktiere uns hier, um mehr über die Berufsunfähigkeitsversicherung im Rettungsdienst zu erfahren und für die Zukunft abgesichert zu sein.

Quellenangaben: